prosatexte

Sonntag, 12. Juli 2009

gnadenlose hoffnung

weine nur, mein kind.
ich lasse dich niemals los, so sehr du auch flehst.
nein, im gegenteil. je mehr du um erlösung bettelst,
desto mehr wird sich mein arm um dich schlingen.
ich gehe nicht, nein, auch wenn du versuchst mich zu ertränken.
hol nur die zweite, dritte flasche wein.
ich liebe das. oh, ja.
wein und tränen sind dünger für mich. da staunst du, ja schrei ruhig deine wut heraus. ich werde weiter wachsen und gedeihen.
auch das rasiermesser schreckt mich nicht.
du kannst damit weißes und braunes pulver hacken.
oder es an dein handgelenk halten, während der blues aus den boxen tönt.
ich liebe das pulver und vor allem liebe ich den blues.
er ist mein geliebter, weißt du das nicht?
selbst wenn du schneidest, mein kind, du hast keine chance. du wirst nie eine chance gegen mich haben. gott sei dank. ja, lach nur. gott sei dank. du versuchst mich mit bitterkeit zu töten? du mußt doch wissen, dass nur mein atem sie in traurigkeit, nein, zärtlichkeit verwandelt.
du hasst mich - und ich atme weiter - und halte dich fest.

gib doch endlich auf.
du kannst nicht gegen mich kämpfen.

nur mit mir. nur mit mir. nur mit mi

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